Im zweiten Teil dreht sich alles um unsere gemeinsame Reise durch Sri Lanka. Einen Monat haben wir auf der paradiesischen Insel verbracht. In der Zeit haben wir viele schöne und manchmal auch etwas sehr intensive Erfahrungen gemacht. Ich werde in dem Beitrag nicht auf die Reise und das Land eingehen. Ich möchte dir aus Sicht des Human Designs erklären, was in der Reise zwischen uns geschehen ist. Dabei ist es mir wichtig, die Auswirkung der Konditionierung zu beschreiben. Ich möchte dir zeigen, wie Human Design uns unterstützt eine harmonische Beziehung zu führen.
Die Ankunft von Theresa
Die 2,5 Monate warten sind vorbei und Theresa ist im Flugzeug auf dem Weg zu mir. Die Nächte davor war ich super nervös und konnte überhaupt nicht gut schlafen. Natürlich hatte ich eine unglaubliche Vorfreude sie zu sehen und zudem auch viel Angst davor. Es war mir unendlich wichtig am Flughafen zu sein, bevor sie ankommt und sie mit offenen Armen zu empfangen. In Sri Lanka ist deutsche Pünktlichkeit nicht immer gegeben, was ich eigentlich nicht sonderlich dramatisch finde. Nur bei diesem Punkt war es für mich dramatisch und ich habe den Taxifahrer gebeten extra früh zu kommen, mich abzuholen und zum Flughafen zu fahren. Der Gedanke, ich komme zu spät an, hat mich schon sehr gestresst. Jetzt kann ich sagen, dass alles geklappt hat und ich war rechtzeitig am Flughafen.
Theresa und ich hatten sehr viel Kontakt in den 2,5 Monaten und wir hatten uns natürlich schon ausgemalt, wie es sein wird, wenn wir uns endlich wieder in den Armen halten können. In den 3 Wochen vor meiner Abreise konnten wir nie die Finger voneinander lassen und haben uns immer auf irgendeine Art und Weise berührt. Das liegt an unseren 6 elektromagnetischen Verbindungen und an Theresas Kognition. Theresas Kognition ist die Berührung und dadurch hat sie den starken Drang alles anzufassen. Das war so witzig für mich auf der Reise zu beobachten. Sie fasst wirklich alles an! Elektromagnetische Verbindungen entstehen, wenn zwei Menschen jeweils ein Tor eines Kanals haben und sich diese Tore zu einem Kanal definieren. Sie sind wie Magneten zu sehen, die anziehend und auch abstoßend wirken. Mit 6 Stück ist die Anziehung bei uns sehr stark. Wenn du jetzt dich und deinen Partner in einem Komposit Chart anschaust und ihr habt nur 1-3 solcher Verbindung, ist das überhaupt nicht tragisch! Es geht nicht darum, elektromagnetische Verbindungen zu sammeln. Es ist immer wichtig das ganze Chart zu interpretieren und nicht nur einzelne Aspekte.
Die unbegründete Angst
Was ist, wenn ich Theresa nicht mehr anziehend finde? Was ist, wenn sie hier ankommt und es ist nicht so wie wir es uns vorgestellt haben? Solche Gedanken sind in den Tagen vor Theresas Ankunft in mir aufgekommen. Jetzt im Nachhinein kann ich natürlich sagen, was ein Blödsinn. Aber in dem Moment hat es mich übermannt und ich konnte die Gedanken nicht loswerden. So stand ich nun am Flughafen und wartete auf Theresa. Ich saß im Wartebereich und sah, dass der Flieger pünktlich gelandet ist. Noch immer hatte ich diverse negative Gedanken in mir. Was ist, wenn ich sie verpasse? Von Unruhe gepackt bin ich aufgestanden und habe direkt am Ausgang auf sie gewartet. Wenige Minuten später sehe ich Theresa und mein erster Gedankte war: Diese Frau kann ich gar nicht verpassen, weil ich sie unter 100000 Menschen sofort erkennen würde.
Sie sieht mich, wir gehen aufeinander zu und umarmen uns ganz innig. Wir beide waren überwältigt von unseren Gefühlen und diesem Moment. So standen wir bestimmt 15 Minuten an Ort und Stelle und für mich hat die Welt um mich herum aufgehört zu existieren. Es gab nur noch Theresa und mich. Mein ganzer Körper hat gezittert und ich war völlig überfordert. Ich konnte nichts mehr in mir kontrollieren und nur noch aufgeben und mich dem Moment hingeben. Irgendwann kam mir der Gedanke, wir können uns jetzt auf den Weg zu unserer Unterkunft machen. Immer noch total neben der Spur wusste ich nicht, was ich sagen soll. Darauf platzt es aus mir raus, wir sollten erstmal Geld für dich holen. Theresa fängt an zu lachen und sagt, lass uns Geld holen und zur Unterkunft fahren. Ich konnte es immer noch nicht ganz fassen, dass sie wirklich hier bei mir ist. Somit holen wir noch Geld am Bankautomaten und machen uns dann auf den Weg zu unserer Unterkunft. Wir beide waren so überglücklich, uns wiederzusehen. Für mich war dieser Moment einer der schönsten Momente von unserer gesamten Reise.
Anziehung und Abstoßung
Jetzt möchte ich dir näherbringen, wie in diesem einen Monat die 6 elektromagnetischen Verbindungen auf uns gewirkt haben. Am Anfang haben diese Verbindungen dafür gesorgt, dass wir ganz viel Zeit zu zweit verbracht haben und wie zwei Magneten aneinander geklebt sind. Diese waren auch für unsere Begegnung am Flughafen verantwortlich. Es war, als wären wir zwei Magneten, die nicht voneinander wegkommen und auch nicht wollen. Wir hatten unglaublich viele schöne intime Momente in dieser Zeit. Es war als würden wir nur in unserer Welt leben und der Rest war vollkommen irrelevant. Egal was passiert ist, wir konnten immer lachen und haben uns gefreut, dass wir auch in vielleicht nicht ganz so angenehmen Situationen zu Zweit war.
Nach ca. 2-3 Wochen hat sich unsere Verbindung angefangen zu verändern und wir haben langsam gemerkt, dass wir eine Pause brauchen voneinander. Unsere Umstände waren auch nicht ganz ideal. Wir waren zu der Zeit im Süden von Sri Lanka und dort ist Off-Saison gewesen. Zusammen mit der Krise in dem Land hatte dort nichts oder nur sehr wenig offen und es waren auch keine anderen Touristen da. Zudem sind wir beide auch ein wenig krank geworden. Ich habe zum Ende des Monats hin gemerkt, wie viel Kraft mich die Reise gekostet hat. Wir sind alles mit dem Motorrad gefahren und der Verkehr in Sri Lanka ist wie der Wilde Westen. Regeln gelten als Orientierung. Zudem haben wir auch viel unternommen, was mich natürlich auch Energie gekostet hat.
Unser Eingeständnis
Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich über mein Energiekontingent gehe und meinen Körper überlaste. Das kann ich schon eine Zeit machen. Nur irgendwann streikt mein Körper einfach und er nimmt sich die Auszeit, die er braucht, ob ich es will oder nicht. Bei Theresa war das ganz ähnlich. Mein Körper hat irgendwann angefangen zu rebellieren und wollte nur noch weg und seine Ruhe haben. Alleine in einer Höhle liegen und sich ausruhen. Gemerkt habe ich das besonders, weil mein Körper beim Kuscheln mit Theresa die Neigung entwickelt hat, wegrutschen zu wollen. Mein Verstand war aber im Konflikt damit. Ich wollte unbedingt bei ihr bleiben, weil ich wusste, sie ist nur 1 Monat hier. In der letzten Woche haben wir darüber gesprochen und uns beiden war klar, wir brauchen eine Pause voneinander. In unserer Beziehung ist es wichtig, die Verbindung zu brechen und wieder neu einzugehen. Es geht darum, aus der Aura des Anderen herauszugehen und eine Zeitlang für sich zu sein. Dann können sich die Magneten auch wieder anziehen.
1 Monat im gleichen Bett schlafen
Im Human Design gibt es verschiedene Bereiche, die komplett andere Sichtweisen haben, wie wir es in der Gesellschaft leben. Dazu gehört das Thema, gemeinsam in einem Bett schlafen. Aus Sicht des Human Design sollte jede Person in ihrem eigenen Bett schlafen und dabei so viel Abstand zur nächsten Person haben, dass niemand anderes in deiner eigenen Aura ist, solange du schläfst. Der Grund dafür ist sehr einfach und logisch. Dennoch ist die Ausführung extrem schwierig. Besonders wenn die Beziehung noch am Anfang ist, fällt es unglaublich schwer zu sagen, ich schlafe in meinem eigenen Bett. Falls man zu Beginn nachts überhaupt schläft.
Der Grund für die getrennten Betten ist die Konditionierung im Schlaf durch den Partner. Wir liegen im Schnitt 5-8 Stunden neben unserem Partner/in im Bett und dadurch entsteht eine Langzeitkonditionierung. Nachdem es in jeder Beziehung Spannungen gibt, sind diese natürlich auch im Schlaf weiterhin aktiv und wir bekommen dadurch keinen wirklich erholsamen Schlaf. Es ist für uns viel erholsamer, alleine in der eigenen Aura einzuschlafen und aufzuwachen. Das gilt auch für Wohnungen in Hochhäusern. Die Nachbarn sollten auch nicht in deiner Aura sein, wenn du schläfst. Das ist in großen Städten fast unmöglich. Ra hat hier von Aura-Boxen gesprochen.
Generator und Nicht-Generator in einem Bett
Gemeinsam in einem Bett schlafen ist ein großes Thema bei uns, weil Theresa Generatorin ist und ich Reflektor bin. Ich werde quasi permanent von ihrer sakralen Energie konditioniert, die eine Spannung in mir auslöst und mich dazu verleitet ständig etwas zu machen. Besonders zwischen Genertoren und Nicht-Generatoren ist es wichtig getrennte Schlafzimmer zu haben. Der Körper der Nicht-Generatoren braucht eine Pause von der sakralen Kraft. Aus finanziellen Gründen haben wir auf unserer Reise immer in einem Bett geschlafen. Natürlich auch, weil es schön ist, nebeneinander einzuschlafen und aufzuwachen. Am Ende des Monats kann ich aber rückblickend sagen, dass es für mich alles andere als erholsam ist so lange am Stück neben Theresa zu schlafen.
Natürlich kommt der Aspekt mit dazu, dass ich schon sehr lange nicht mehr neben jemanden über viele Tage hinweg geschlafen habe. Ihre Generatoren Energie dreht mich total auf und versorgt mich mit viel Energie, aber im Schlaf brauche ich meine Ruhe davon, damit mein Körper sich erholen kann. Das war in diesem Monat nicht gegeben und es hat mich zusätzlich zu unseren Unternehmungen irgendwann ausgebrannt. Mir war dieser Mechanismus durch mein Human Design Studium natürlich bekannt. Jetzt hab ich es auch körperlich erfahren. Für mich als Reflektor ist es unglaublich wichtig alleine ohne jegliche Menschen um mich herum zu schlafen. Natürlich ist es für alle heilsam, alleine zu schlafen. Auch weiß ich, dass es total schön ist neben seinem Partner/in einzuschlafen und aufzuwachen. Jedes Paar kann hier selber für sich entscheiden, wie es damit umgehen möchte. Nach meiner Erfahrung würde ich es mit 3 Tage zusammen in einem Bett und 4 Tage alleine schlafen versuchen.
Einander kennenlernen und verstehen
In diesem Monat haben wir uns sehr intensiv kennengelernt und dabei auch Seiten voneinander kennengelernt, die vielleicht ungewohnt für den Anderen sind oder auch anstrengend sein können. Die planetarische Konstellation hat auch für die eine oder andere Herausforderung für uns gesorgt. Während der kompletten Reise war das Tor 18 im Merkur aktiv und ich trage das Tor 58 in mir. Dadurch hat sich der Kanal definiert und dieser ist dafür zuständig, mit Freude mögliche Verbesserungen aufzuzeigen. Merkur steht für die Kommunikation und somit habe ich immer gesehen, was könnte wir verbessern und musste es auch direkt mitteilen. Das allerwichtigste bei dieser Fähigkeit ist es, sie nicht auf den Partner anzuwenden! Das sagt sich leichter als getan. Natürlich habe ich diese Fähigkeit auf Theresa angewendet und dadurch war ich manchmal anstrengend für sie. Ich habe begonnen, die Gedanken der Verbesserung zu beobachten und zurückzuhalten, um sie am Ende meist doch auszusprechen. Mit dieser Fähigkeit bin ich zum Klugscheißer geworden und das war anstrengend für Theresa.
Im Gegenzug hab ich Theresas Tor 26 kennenlernen dürfen. Das Tor 26 ist der Egoist und bei gewissen Themen kann sie so egoistisch sein. Für mich mit einem komplett offenen Ego ist es eine enorme Herausforderung unter Menschen zu sein, die ein definiertes Ego haben. Viele Menschen mit einem definiertem Ego haben ein aufgeblasenes Ego und verwenden diese Kraft nur für sich. Bei Theresa ist es eher im Gegenteil und sie dürfte sich viel mehr zeigen und ihre Egokraft verwenden. Sehr gerne natürlich für uns, weil ich dann auch davon profitiere. Wenn es ums Essen geht, kommt Theresas Egokraft hervor und sie verwendet sie für sich. Eine Nachspeise mit ihr zu teilen, ist fast nicht möglich. Anstelle in Harmonie zu teilen, ist es eher wie ein Kampf um das Essen. Es sei denn es gibt so viel, dass wir es eh nicht alles essen können. Wie ich erfahren habe, ist das wohl ein Familienthema.
Reflektor als Partner
Für Theresa war es teilweise auch eine Herausforderung, mit mir als Reflektor zusammen zu sein. Ich bin mittlerweile so feinfühlig, dass ich Dinge in anderen Menschen wahrnehme, bevor sie es selber überhaupt realisieren. Besonders bei Menschen, mit denen ich stark verbunden bin, nehme ich sehr viel wahr. So habe ich auch bei Theresa oftmals Dinge wahrgenommen, bevor es ihr selber klar war. Ihr hat es meist geholfen, sich selber und die eigenen Bedürfnisse besser zu verstehen. Das ist auch die Fähigkeit eines Reflektors. Für mich gibt es fast nichts Anstrengenderes, wenn Menschen um mich herum versuchen etwas zu verstecken und ich die Energie ständig spüre. Zum Beispiel, wenn Theresa etwas möchte und sie es aber nicht anspricht, spüre ich ständig diese unangenehme Energie. Ich spreche nicht immer alles an, weil ich weiß, dass es anstrengend für die betroffene Person sein kann. Besonders wenn ich klar spüre, dass diese Person das Thema nicht hören möchte. In der letzten Woche unserer Reise hat sie in einer sehr liebevollen Stimmlage gesagt, ich brauche eine Pause von meinem Spiegel.
Bedingungslose Akzeptanz und Kommunikation
Das Human Design lehrt uns beide immer wieder, dass wir genau richtig sind wie wir sind und es an uns liegt, wie wir mit uns selber und dem Partner/in umgehen. So sind auch diese Erfahrungen, die ich hier geschildert habe, nicht als negativ zu bewerten. Es sind Mechaniken, die auf uns wirken und wir dürfen lernen korrekt damit umzugehen. Es ist natürlich eine Herausforderung, weil durch unsere Vorstellungen und all die Muster, die wir durch unsere Eltern und die Gesellschaft in uns tragen manipuliert werden. Diese Glaubenssätze wollen sich nicht ändern und so haben wir oftmals den Zwiespalt in uns. Daher ist es so wichtig, sich nicht zu verurteilen und Stück für Stück die Glaubenssätze zu transformieren. Wir üben in unserer Beziehung mittels Typ, Strategie und Autorität unseren Lebensweg als Individuen und als Paar zu gehen. Zudem verstehen wir durch das Human Design, wie die andere Person funktioniert und haben so mehr Verständnis, warum wir gewisse Dinge machen, wie wir sie machen.
Es gibt nichts, worüber wir in unserer Beziehung nicht sprechen. Manchmal sind es auch schmerzhafte Themen. Ich war schon oft an dem Punkt gewesen, dass ich nicht wusste, wie ich etwas sagen soll ohne Theresa dabei zu kränken. Die Angst war immer unbegründet, weil Theresa mir immer ohne zu urteilen zugehört hat. Es war meine Angst aus den vorherigen Beziehung einen Fehler zu machen. Durch die große physikalische Distanz zwischen uns haben wir haben bereits erfahren, wie wichtig es ist offen und ehrlich zu kommunizieren. Wir beide sind große Fans der gewaltfreien Kommunikation, weil sie uns dabei hilft unsere Gefühle und Bedürfnisse mitzuteilen.